
Die Biike (Sylter Friesisch das „Feuerzeichen“) geht auf heidnische Zeiten zurück: Schon vor 2000 Jahren sollte der Opferbrand den Gott Wotan gnädig stimmen. Auf den Inseln und Halligen diente das Biikefeuer später zur Verabschiedung der Walfänger. Die zurückgebliebenen Frauen zündeten die Feuer entlang des Strandes an, um den fahrenden Männern noch lange sicheres Geleit zu geben. Die Feuer waren bis nach Dänemark zu sehen – und so macheten sich die Dänen auf den Weg nach Sylt …zu den einsamen Frauen. Heute ist die Biike eine traditionelle Feier um den düsteren Winter zu verabschieden und dem Frühling ein Licht zu setzen. Und natürlich mit Freunden einen schönen Abend zu verbringen.
Die Galerie in Keitum ist über die Feiertage vom 18. bis 22. Februar 2015 geöffnet – Herzlich willkommen!
Christoph Pöggeler – Auf der Suche nach den Säulenheiligen
Wer mit aufmerksamen Augen durch Düsseldorf streift, wird die Damen und Herren auf den Litfaßsäulen bestimmt schon entdeckt haben. Die ersten dieser Skulpturen tauchten vor zehn Jahren im Innenstadtbereich auf. Mittlerweile findet man bereits 9 Figuren die über Düsseldorfs Straßen blicken und weitere sollen in Fortsetzung folgen.
Sie sind Teil des Projekts „Säulenheilige“ des Künstlers Christoph Pöggeler. Er erinnert damit an die alte Tradition des Säulenstehens, einer in früheren Zeiten von Mönchen praktizierten Form der Einkehr. Man bestieg die Höhe einer Säule, um sich vom Alltag zu isolieren, zu meditieren und um Gott im Gebet näher zu sein. Die Düsseldorfer Säulenheilige sind eigentlich ganz normale Zeitgenossen, die Christoph Pöggeler auf den Sockel stellt. Und doch verweisen sie gleichzeitig auf verschiedene gesellschaftliche Gruppierungen, wie zum Beispiel Geschäftsleute, Fremde, Paare oder Kinder. Die Säulenheiligen sind an zentralen Plätzen in Düsseldorf zu finden.
Biografie Christoph Pöggeler
1958 – geboren in Münster/Westf. 1977-1985 – Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Alfonso Hüppi 1980 – Grundstudium an der Universität Bonn. Fächer: Ethnologie, Kunstgeschichte, Orientalische Kunstgeschichte 1993 – Förderpreis für Bildende Kunst der Landeshauptstadt Düsseldorf 2001/02 – Lehrauftrag Grundlagen der Darstellung, Fachbereich Architektur, Bergische Universität GH Wuppertal seit 2007 – Kuratorentätigkeit und Veröffentlichungen 2008 – Rheinischer Kunstpreis
Einzelausstellungen (Auswahl)
1988/89/91 – Galerie Inge Baecker, Köln 1994 – Förderpreis für Bildende Kunst, Düsseldorf (Katalog) 1994/97 – Galerie Inge Baecker, Köln 1996 – Galerie Anita Beckers, Darmstadt 1998 – St. Gereon, Köln 2001-2007 – Säulenheilige, Skulpturen auf Litfaßsäulen, Projekt in Fortsetzung, Düsseldorf (Katalog) 2007 – vor lauter Bäumen, Maternus-Haus, Köln (Katalog) 2008 – schläft ein Bild in allen Dingen 1, Maxhaus, Düsseldorf 2010 – schläft ein Bild in allen Dingen 2, LVR-LandesMuseum, Bonn (Katalog)
Galerie Nottbohm mit DIELÄMMER-SYLT für das Naturschutzgebiet Braderuper Heide
Das Naturschutzgebiet Braderuper Heide umfasst sehr unterschiedliche Naturräume : den saaleiszeitlichen Geestkern mit aufgelagerten Dünen, das geologisch schutzwürdige weiße Kliff sowie die Vorland- und Marschflächen. Aufgrund seiner hohen landschaftlichen Vielfalt und Naturnähe ist das Gebiet Lebensgrundlage einer charakteristischen Tier- und Pflanzenwelt von landesweit herausragender Bedeutung.
Fast die Hälfte der 95 im Gebiet nachgewiesenen höheren Pflanzenarten wird auf der Roten Liste geführt. Besonders hervorzuheben sind dabei Vorkommen von Arnika, Geflecktem Knabenkraut und der Schwarzwurzel.
Zu den charakteristischen Tierarten der Heideflächen gehören neben Zwerg-, Erd- und Feldmaus auch Waldeidechse und Kreuzkröte. Darüber hinaus haben Zoologen auch 219 Käfer-, 84 Spinnen- sowie 5 Heuschrecken gezählt.
Die besondere Einzigartigkeit dieses Naturraums hat Christoph Langer, Inhaber Galerie & Kunsthaus Nottbohm mit Sitz in Göttingen und Keitum, bewogen, mit einer ganz außergewöhnlichen Aktion den Erhalt und die Pflege des Naturschutzgebietes Braderuper Heide zu unterstützen.
„Schon in meiner Kindheit freute ich mich auf die neugeborenen Lämmer, wenn ich mit meinen Eltern zu Ostern nach Sylt kam. Die niedlichen Osterlämmer, die wie kleine Kinder wild herumspringen, zaubern mit ihrer Lebensfreude jedem Menschen ein Lächeln ins Gesicht. Besser kann man es nicht ausdrücken: Freut Euch, die Lämmer sind da!“, schwärmt Galerist Christoph Langer.
Zusammen mit der Künstlerin Ines Ramm wurde das Projekt unter dem Titel „DIELÄMMER-SYLT“ umgesetzt und ist seitdem fester Bestandteil der Sylter Kunstszene.
Wer sich jetzt dafür entscheidet, DIELÄMMER-SYLT mit ins eigene Heim zu nehmen, unterstützt mit seinem Kauf direkt den Erhalt und die Pflege des Naturschutzgebietes Braderuper Heide, denn Christoph Langer spendet für jede verkaufte Skulptur € 10,- an die Naturschutzgemeinschaft Sylt e.V.
Galerie & Kunsthaus Nottbohm, Keitum, Bestellung online unter www.dielaemmer-sylt.de
(Text: Anja Hintzmann)
Oliver Rossdeutscher
Vielleicht muss man irgendwann im Leben alle Brücken hinter sich abgebrochen haben, um zu lernen, wie wichtig Brücken im Leben eines Menschen sein können.
Oliver Rossdeutscher hat es getan. 35 Jahre alt, erfolgreicher Fotodesigner mit eigenem Studio in Hamburg, sein Buch „No Rites“ (zusammen mit Xenia Bahr), in dem er den Inner Circle der Technoszene porträtiert. Und dann verkauft er den kompletten Hausstand und zieht in die Südsee.
Auf den Spuren Gauguins entdeckt der Fotograph Rossdeutscher die Malerei. Vor allem aber – er entdeckt sich selbst. In der grenzenlosen Stille am anderen Ende der Welt hört er plötzlich Geräusche. Das brachiale Summen und Brummen des Großstadtverkehrs, die Rufe der Passanten, das Hupen der Autos, das Donnern der Züge. Oliver Rossdeutscher braucht die Großstadt, die Hektik, das Gewimmel der Metropolen. Er weiß es jetzt. Und er kehrt zurück.
Zur Jahrtausendwende ist er wieder da. Er wird zum wilden Poeten der Stadt. Stadt als Idee, als Zeugnis der Größe. Er pendelt zwischen New York und Hamburg. Die Liebe zur Malerei bringt er aus der Südsee mit nach Hause und verbindet sie mit der Professionalität des Fotographen. Die Bilder, die jetzt entstehen:
schwindelerregende Achterbahnfahrten zwischen Euphorie und Angst. Der ehemalige Student an der Fachhochschule für Gestaltung entwickelt einen ganz und gar eigenen Stil. Die in exzessiver Motivsuche entstandenen Fotos bearbeitet er am Laptop zu futuristischen Kollagen, die er dann auf Aluminiumplatten auftragen läßt.
Der Hamburger Hafen mit seinen bizarren Kränen und den gigantischen Docks, New Yorks China Town, die Hamburger Köhlbrandbrücke, die Brooklyn Bridge, Hamburgs Hafencity.
Überhaupt: Hamburg und New York. Oliver Rossdeutscher sieht deutliche Parallelen.
»Beide Städte haben einen ganz besonderen Bezug zum Wasser, beide sind grün und voller herrlicher Parks. Und beide wären undenkbar ohne ihren Hafen und ihre Brücken.«
Da die Bilder nicht auf Leinwand, sondern auf Aluminiumplatten aufgetragen sind, reflektieren sie das Licht, flouriszieren und verändern sich mit der Perspektive des Betrachters.
Beitrag vom 25. September 2014
Die Malerin Petra Jacobsen hat in den letzten Jahren scheinbar mühelos eine gegensätzlich erscheinende Werkauffassung auf unverkennbare Weise mit einander verbunden.
Das Schöne im klassischen Sinne der Ästhetik – auch des Leichten und Gefälligen – geht in ihren Arbeiten eine harmonische Verbindung mit einer gewissen Schwere, Tiefe und Expressivität ein, die in ihren norddeutschen Wurzeln zu suchen ist. In so populären Sujets wie die Blumenmalerei und dem Stillleben hat Petra Jacobsen mittlerweile eine höchst eigenständige Vorgehensweise entwickelt, in der sie die psychologische Wirkung von Farbe erkundet und die lokale Farbe von den räumlichen Aspekten der dargestellten Gegenstände und Formen ablöst. Hierbei favorisiert sie eine Farbskala aus Natur- und Erdtönen.
Der kräftige pastose Farbauftrag und die hohe Materialität ihrer Malsubstanzen verweist auf die Tradition der expressiven abstrakten Malerei der zweiten Moderne, die in ihrer werklichen Schwere im reizvollen Gegensatz zur Leichtigkeit der dargestellten Themen steht.
Die 1958 in Wedel/Holstein geborene Petra Jacobsen begann ihre künstlerische Ausbildung mit der Aquarellmalerei. Unter der Anleitung verschiedener Dozenten und Künstler begann sie in den Jahren 1990 bis 1995 ihre Grundlagen als Malerin auszuformen.
Es folgte zwischen 1996 und 2000 eine weitere künstlerische Ausbildung an der Kunstschule Blankenese für freie Kunst und Malerei. Malreisen führten sie nach Neapel, Malta und in die Provence. Seit dem Jahr 2000 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. Sie arbeitet in der Künstlergilde Pinneberg und hat regelmäßig Ausstellungen im norddeutschen Raum
lebt und arbeitet in Hamburg, Kampen auf Sylt und in Vasolda am Lago di Lugano, Italien.
Schwerpunkte in seinem künstlerischen Schaffen sind die vier Elemente Feuer (Licht), Wasser, Luft und Erde, sowie das vom Menschen geschaffene Umfeld mit seinen Schiffen, Häfen und Architektur.
Nach seinem Studium in Kunst und Technik, das er mit dem Grad eines Diplom-Ingenieurs abschloss, arbeitete Claus Tegtmeier zwischenzeitlich als Dozent für freies und technisches Zeichnen an verschiedenen Fachhochschulen in Hamburg.
Ab 1984 erfolgten erste Museumsankäufe, darunter das Schleswig-Holsteinische Landesmuseum Schloß Gottorf.
Sein über die Jahre stetig gewachsenes Renommee belegen zahlreiche Firmenankäufe. Seine Werke sind in den Kunstsammlungen bekannter Firmen wie Daimler-Chrysler, BMW, Shell, Merk und der Landesbank Schleswig-Holstein zu finden.
1997 war Claus Tegtmeier Preisträger des Oldenburg-Huder Kunstpreises. Weitere Projekte wie das „Morsum Kliff Projekt“ (1994), „Nordische Strände“, „Himmel, Land, Meer“, das „Ticino-Projekt, die Initiative Hafen-City-Europa (2001) und das „Overfly-Frauenkirche Dresden“ (2002), sowie künstlerische Architekturvisionen (Merck Seminarzentrum Freiburg, Ision-Elbhof Hamburg, Meerwasseraquarium Neptun City Rostock, Villenensemble Jenischpark Hamburg usw.) verdeutlichen seinen künstlerischen Stellenwert.
Claus Tegtmeier ist als eine international bekannte Größe mit seiner Malerei in vielen staatlichen und privaten Sammlungen bis nach Japan und USA.
Die einzigartige Panoramafotografie von Deff Westerkamp zeigt die Nordsee von ihrer rauen, zuweilen aber auch stillen Seite. Unendliche Horizonte, Jahrhundertsturmfluten, Vollmond im nächtlichen Wattenmeer, Küstennebel und Gewitterfronten am Strand sind Themen jenseits der Beliebigkeit sonnenbunter Tourismusfotografie und ihrer Kitschpostkarten. Die Auseinandersetzung mit Wind, Wetter, Wasser und Licht, wie sie für die deutsche Nordseeküste prägend sind, führt den Fotografen zu durchkomponierten Bildern voller Spannung und Kraft. Bei Deff Westerkamp entsteht diese Spannung durch den einzigartigen Gegensatz von kontemplativer Stille und urwüchsiger Naturkraft, über die stets auch der Hauch einer surrealen Stimmung liegt. Hierbei entwickelt er fotografische Ausdrucksmittel, die über die gängigen Stile der Fotografie hinausreichen und in ihrer Wirkung bis in die Bereiche von Grafik und Malerei vordringen. Im Jahr 1968 geboren, ist Deff Westerkamp auf der Nordseeinsel Langeoog aufgewachsen und in seiner Wahrnehmung geprägt von dieser einzigartigen Naturlandschaft. Nach Abschluss seines Diploms in der Umweltwissenschaft im Jahr 2002 wendete sich Deff Westerkamp den technischen und künstlerischen Ausdrucksmitteln der Fotografie zu, die er in Einklang mit seinem Interesse an Ländereportagen und Reisen brachte. Seit Ende 2001 entstanden diverse Reportagen in Polen, Kenia, Sudan, Kongo, Zimbabwe und Mozambique, bei denen er sich insbesondere für die sozialen und wirtschaftlichen Aspekte der bereisten Regionen interessierte. Er ist seit 2004 Mitglied der Agentur Ostkreuz. Im Zuge der Wiederentdeckung seines Interesses für die Landschaftsfotografie der Nordseeküste ab 2006 rückten erste viel beachtete Ausstellungen und Projekte der Kunstfotografie für Galerien in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten